Sunday 15 March 2009

Wunderwerke der Kurbeltechnik

Meine Sammelleidenschaft hält sich ja eigentlich in Grenzen bzw. wird durch einen gewissen Hang zum Geiz doch stark gebremst. Andererseits habe ich eine Schwäche für menschliche Artefakte, welche der allgegenwärtigen Elektrifizierung die geniale einfache Effizienz menschlicher Kraft in Form von Handkurbeln entgegensetzt. Die Brotschneidemaschine hatte ich bereits vorgestellt. Heute möchte ich in chronologischer Reihenfolge meine anderen Erwerbungen vorstellen und weitere Möglichkeiten sowie Anwendungen zur Diskussion stellen.
Ich beginne mit dem Gegenstand, der am längsten in meinem Besitz ist, das Kurbelradio „Philips AE1000 Self-Powered Radio“:



Es hat eine angenehme Größe, einen akzeptablen Klang, ist unverwüstlich, auch mit Batterien betreibbar und hat ein mir recht genehmes Design. Als Nachteil erweist sich der fehlende Kopfhörerausgang und fehlende Kurzwellenbänder (nur UKW und MW).
Deutlich besser und nur wenig teurer war das „Eton FR250 Emergency Crank Radio“:

Das gibt es in den unterschiedlichsten Online-Shops und in vielen verschieden Farben, orange kam meinen Retro-Vorlieben natürtlich am meisten entgegen. Das Radio hat einen deutlich besseren Klang, UKW, MW und sieben Kurzwellenbänder, eine Lampe mit LED-Licht (bei Wunsch auch rot blinkend) eine extrem unangenehme Sirene, einen Kopfhöreraus- und Adapter-Eingang und kann als Handy-Lader betrieben werden, wenn man starke Arme und genügend Zeit hat. Die Verarbeitung ist recht stabil, als einziges Manko könnte man vielleicht anführen, dass die Ladefunktion zwar verschiedene Handyanschlüsse berücksichtigt, aber keine Aufladung von USB-Geräten.
Mehr zu Kurbelradios auch hier:

Die dritte Erwerbung ist gleichzeitig die älteste in meinem Besitz: Ein Handquirl, der ca. 40 Jahre im Keller meiner Oma staubte und rostete und den ich daher leider nicht wirklich nutzen konnte. Damals mussten Hausfrauen sicher einige Zeit schwitzen, um Sahne steif zu bekommen und konnten so viel Geld für Fitnessstudios oder Pilates-Kurse sparen. Das Ding scheint es noch öfter zu geben.


Seit ca. einem Jahr meins: der meines Wissens nach immer noch einzige Kurbel-Mp3-Player, genannt „Trevor Baylis Eco Media Player“:


Inzwischen gibt es den deutlich billiger in UK zu kaufen
zumal, das britische Pfund deutlich runter ist. Schön ist va. der Klang, SD-Slot, die Möglichkeit E-Books (in TXT-Format) zu lesen, das UKW-Radio und die MP3-Aufnahme-Funktionen, mit der ich relativ einfach bereits einige Kassetten und Platten (ohne größere Bearbeitung am Computer) digitalisieren konnte. Picture-Viewer und Video-Viewer sind weniger sinnvoll. Das Ding lässt sich natürlich auch über USB laden.

Meine bislang letzte Anschaffung ist die „Wonder Wash“ Handkurbel-Waschmaschine:

Da meine Waschmaschine nicht mehr heizt, konnte ich nicht widerstehen und wasche seit einigen Wochen nur noch mit der Wonder Wash, was erstaunlich gut funktioniert. Es geht schneller, spart Wasser und das Waschergebnis ist dank Unterdruck and Kurbelkraft eher besser als vorher, auch weil man das Ganze besser kontrollieren kann. Einziger Nachteil ist die fehlende Schleuder und so sifft es wegen Auswringen etc. etwas mehr.

Kommende Anschaffung wird auf jeden Fall eine Kaffeemühle sein. Auf den 1$-Laptop möchte ich hingegen nicht mehr warten, da nur der Prototyp mit Kurbel ausgestattet war und man jetzt auf Solarpanels setzt.

1 comment:

Anonymous said...

sehr geil, vor allem die Waschmaschine - nicht schlecht; beim Sahneschlagen setze ich ja ganz auf die völlig untechnisierte Variante: Quirl rein, Arm bewegen - ist auch prima Training :)