Saturday 27 September 2008

Grenzenlos peinlich

Bei nahenden Wahlen wachsen politische Peinlichkeiten oft ins Uferlose. Nächsten Sonntag erstmal Bayern und die "Nationalratswahl" in Österreich (da österreichische Staatsbürger oft Minderwertigkeitskomplexe haben, braucht's schon eine "Nation", ich plädiere mal wieder für die Umbenennung in "Großarlberg"). Österreich blende ich mal aus, da wird gewöhnlich mehrmals im Jahr gewählt und es ändert sich doch wenig. Bayern könnte spannend werden, dank Hubers Finanzgeschäfte, Becksteins "Mit-2-Maß-Bier kann-ich-noch-prima-Autofahren", Transrapidfiasko, 9,99-stufiges Pseudogymnasium, Rauchverbotsausnahmen-eventuell-doch-nur-halb-Gesetz, Kommunisten-Kreuzzug, etc. Ohne letzteren Kreuzzug wäre wohl kaum jemand in Bayern überhaupt darauf gekommen, dass es die Linke auch hier gibt. Aber eigentlich sind Skandale bei der CSU nichts Neues und nicht hinderlich bezüglich der 50+X, andererseits ist die Doppel-Null an der Spitze inzwischen auch einigen Bürgerlichen zu peinlich und sie wählen lieber die (virtuelle) bayerische FDP (beim letzten mal knapp hinter der ÖDP) oder die Latex-Pauli, die sieht zumindest besser aus (Würg). Aber meiner Meinung nach sind die Bayern noch nicht reif für die Demokratie, einen Machtwechsel werde ich dort wohl nicht mehr erleben.




Noch peinlicher als Weiswurscht-Hansel oder Bundestagsgeburtstagskinder führen sich derzeit die einstmals so mächtigen Republikaner in den vereinigten Pleitestaaten Amerikas auf. Der Präsident als lahme Ente, ein nicht soo wahnsinnig erfolgreicher Irakkrieg, den satten Staatsüberschuss in ein fast billionenstarkes Defizit umgewandelt, Banken pleite, Häuser weg, Finanzaktien werden an Japaner, Russen und Araber verramscht, lustige Hurricans, der Finanzminister kniet bettelnd vor einer demokratischen Abgeordneten und die Präsidentschaftskandidatur in 5 Wochen wurde jetzt schon versemmelt. Der greise und offensichtlich völlig irre McCain kann immerhin vorweisen, länger als alle anderen Kandidaten gefoltert worden zu sein. Deshalb weiß er offenbar oft nicht, ob er an TV-Veranstaltungen teilnehmen soll, oder nicht, ob er für das Finanzrettungspaket ist, oder nicht, ob Kameras laufen, wenn er "Bomb Irac" singt, dass seine Wahlkampfmanager ihn bei der letzten Kandidatur mit tonnenweise Nilpferdscheiße beworfen haben, usw. Daneben war es wohl nicht ganz glücklich, nichts von Wirtschaft zu verstehen und das auch zuzugeben. Lustig auch, Obama fehlende außenpolitische Erfahrung vorzuwerfen und dann eine kriegsgeile Jägerin aus Alaska als Vize-Präsidentin zu nominieren, die immerhin mal nach Rußland geschaut hat und Abchasien für eine eitrige Entzündung hält, für die sich ein militärischer Konflikt mit Hilfe der Nato aber sicher lohne. "Außenpolitische Kompetenz", nun ja. Immerhin schickt sie ihren Sohn in den Irakkrieg, dann sieht sie ab und zu mal eine ausländische Briefmarke, bis er im hübsch beflaggten Sarg zurückkommt. Sie ist auch Lebensschützerin und benutzt gerne Lippenstift.



Ich würde mal sagen, bei uns wird die Politik vom halb-debilen Durchschnitt bewerkstelligt, in den USA vom Abschaum.

1 comment:

Grmpflg%&k§fss said...

Man möge sich auch das CBS-Interview mit Palin anschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=YxAO7cH-xrE&eurl

Um nur einen Kommentar anzuführen:
"This person cannot finish a coherent sentence. Words are started and abandoned. Sentences are left twisting in the wind. The grammar is just shy of Yoda.
How inane does a person have to sound before it's disqualifying for high office? I mean, this makes Bush look passable."